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Forest

HEILWIRKUNGEN DES WALDES 

Zielgruppe Waldbaden, Waldbaden Klientel, Ist Waldbaden was für mich, Hilft Waldbaden
Limbische System,Parasympathikus, Sympathikus

Limbische System und Hormonspiegel im heutigen Spannungsfeld (eigenes Schaubild)

​Körperlichen Heilwirkungen des Waldes

Um einen wesentlichen Gesundheitsaspekt des Waldbadens zu verstehen müssen wir uns erinnern wie unser Gehirn und insb. das limbische System aufgebaut ist. Innerhalb dieses entscheidet der Körper, mit welchen Einflüssen der Parasympathikus (Ruhenerv) und mit welchen der Sympathikus (Stressnerv) „getriggert“ werden. In der Evolution des Menschen war dies entscheidend, weil gerade der Sympathikus uns Menschen in den „Fight or Flight“ Modus einstellt. Die Hormone Kortisol, Adrenalin und Noradrenalin werden ausgestoßen und  versetzen den menschlichen Körper in den Überlebens- und Kampf Modus.
 

Bereits vor Millionen vor Jahren ein überlebenswichtiger Prozess, wenn der Homo Sapiens z.B. auf den Säbelzahntigern stieß. Heute sind wir zwar nicht mehr dem Säbelzahntiger auseinander gesetzt, doch unsere digitale, Wettbewerbsgetriebene, auf permanenten Erfolg ausgelegte Leistungs- und Konsum-gesellschaft triggert unerlässlich unseren Sympathikus. Um im Bild zu bleiben: das heutige Leben, der Dauerstress und die permanente Alarmbereitschaft versetzten uns in die Situation,
als wären wir permanent den Gefahren des Säbelzahntigers auseinandergesetzt. 

 

Durch medizinische Untersuchungen wurde festgestellt, dass heutzutage der Sympathikus bei vielen Menschen wesentlich stärker ausgeprägt ist, als der Parasympathikus. 
Um den Ruhe Nerv, den Parasympathikus als Gegenspieler des Stressnerv weiter zu stärken, muss der Mensch also für mehr Entspannungs- und Glücksmomente im Alltag sorgen um somit seinen Serotoninspiegel (Glückhormon) zu erhöhen. 

Messungen, nach einem Tag Aufenthalt im Wald haben ergeben, dass der Serotonin Spiegel ansteigt und Adrenalin und Kortisol nachhaltig gesenkt wurden. Bei Frauen um mehr als 50 % , bei Männern um 30 %.

Ein weiterer wesentlicher Gesundheitsaspekt ist die Wirkung der Waldluft auf unser Immunsystem und unsere Killerzellen. Killerzellen dienen dem Körper dazu, Tumore (wie zum Beispiel Krebs) und andere Krankheitserreger zu bekämpfen. 


Studien haben nachgewiesen, dass allein ein Tag im Wald die Anzahl unserer Killerzellen um 40 % steigern kann. Waldluft dient somit auch der Krebs Prävention um die Funktionen in unserem Körper zu stärken, die aktiv gegen Tumore kämpfen. In diesem Kontext konnte Qing Li in einer Studie aufzeigen, dass es in Waldregionen weniger Krebstote als in städtischen Gebieten gab. 
 

Die Waldluft bzw. genau genommen von den Bäumen produzierten Terpene (Boten- / Duftstoffe der Bäume) dienen uns Menschen als Heiltrunk zum Einatmen. Des weiteren hilft uns der Wald eine verbesserte Sinnenswahrnehmung zu erfahren indem wir unsere Sinne wieder öffnen und schärfen. Zum anderen unterstützt uns der Waldaufenthalt die Millionen von Sinneseindrücken die im heutigem Alltag tagtäglich auf uns einprasseln zu sortieren und zu verarbeiten. 
Im Rahmen von diversen Studien und Erhebungen wurden viele weitere körperliche Heilwirkungen durch das Waldbaden nachgewiesen, wovon ich im folgendem Schaubild die Wichtigsten zusammenfasse:

Körperliche Heilwirkungen des Waldbadens
Platz nehmen im Wald, Hier bist du gut so wie du bist

Psychologische Heil- wirkungen des Waldes

Neben den körperlichen Heilungseffekten, wirkt das Waldbaden auch vielen psychischen Erkrankungen entgegen, die uns in der Gesellschaft vermehrt begegnen.

 
Das psychologisch Wertvollste an der Natur: sie verurteilt uns nicht und stellt keine Ansprüche an uns. Sie ist frei von egoistischen Verhaltensweisen, kennt keinen Größenwahn und auch keine Vergleiche. Die Auszeit im Wald kommt der wichtigen Rolle nach ein essentieller Ausgleich zu unserer schnelllebigen Leistungsgesellschaft zu sein.

 

Der Wald lädt uns ein so zu sein, wie wir wirklich sind. Hier sind wir gut, so wie wir sind. Es geht ums eigene sehen, nicht um das durch die Social Media Welt dominierende gesehen werden. 

Der temporäre Rückzug aus unserem alltäglichen Umfeld hinein in den Wald ist wie eine Pause für unseren Geist mit seinen 80.000 Gedanken am Tag. Hier kommen wir raus aus dem Gedanken Karussell.

 

Das Walderlebnis beruhigt unseren mit Alltagsdingen beschäftigten, sich ständig sorgenden und ununterbrochen planenden Kopf. Wir bekommen Abstand von den alltäglichen Verpflichtungen wie Arbeit, Kinder und Haushalt. 

Umso stärker wir in die Waldatmosphäre eintauchen, desto schneller bekommen wir den Kopf frei. Je achtsamer wir im Rahmen der Waldbaden Übungen mit der Natur Kontakt aufnehmen, desto stärker  gelingt es und wieder Ruhe und Leichtigkeit wahrzunehmen. 

Kopf frei, Gedankenkarussel aus
Schlendern, Schreiten, Balance, Erdung, mit beiden Beinen auf dem Boden stehen

Allein das langsame, achtsame „Schlendern und Schreiten“ (Begriffe, die den jüngeren Generation gar kein Begriff mehr sind) gibt uns das Gefühl der Erdung zurück und das so oft verloren gegangenem Gefühl, fest mit beiden Beinen am Boden zu stehen.

 

Im Sommer bietet sich vor allem das Barfuß gehen im Wald an um Körper und Geist das Gefühl zurückzugeben mal wieder richtig den Boden unter sich zu spüren. Als Folgewirkung tragen Waldbäder dazu bei, sich wieder im Gleichgewicht und Balance wiederzufinden. 

Viele Waldbaden Übungen (wie z.B. das Legen von Mandalas) können uns zudem helfen unsere Kreativität anzukurbeln und uns neu zu zentrieren.

Nicht bloß mein persönlicher Wandel „von der Werbung in den Wald“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Wald der ideale Ort ist, sich neu auszurichten, Lebensentwürfe, Perspektiven und Ziele zu überdenken und ggfls. neu zu justieren.

Mandala, Zentrieren, Konzentration, Fokus
Eins sein mit der Natur, Teil der Natur sein

Viele Menschen fühlen sich heutzutage „abgehangen“ von der schnelllebigen Gesellschaft und unserem stetigem Wandel. Isolation, Depression sind oft die Folge.

 

Regelmäßige Waldaufenthalte können dem entgegenwirken, denn je mehr wir uns als Teil der Natur empfinden, desto besser erkennen wir unseren Platz im großen Ganzen und befreien und aus der Isolation und Entfremdung des modernen Lebens. 

Besonders groß ist der psychologische Waldbaden Effekt, wenn wir uns in die von Kindern vorgelebte Situation des „Staunens“ begeben und der Schönheit der Waldatmosphäre so öffnen, als würden wir Dinge zum ersten mal wahrnehmen.

 

Der Zustand der Naturfaszination stellt unsere gerichtete Aufmerksamkeit und unsere im stressigen Alltag verlorene Konzentration wieder her. Studien haben zudem ergeben, dass das „Staunen“ Ermüdungsgefühle behebt.

Naturfaszination, kindliches Staunen

Genau in diesem Phänomen liegt der Unterschied, zu einem gewöhnlichen Waldspaziergang.
Ich durfte mich in der Vergangenheit häufig der Frage stellen „warum Waldbaden“, wenn man doch ohnehin viel Zeit im Wald verbringt?
Die Antwort liegt genau darin, wie man dem Wald auf seinem Spaziergang begegnet.
 

Viele Menschen „rennen“ förmlich durch den Wald, ihren Schrittzähler auf dem Handy oder der Uhr und das definiertes Tagesziel stets im Blick. Bei dieser Art von Waldspaziergängen ist die Heilwirkung des Waldes weniger stark ausgeprägt. Durch sogenannte „Eye remote control“ Studien (=> Untersuchungen des Blickverlaufs der Augen) hat man herausgefunden, dass der Entspannungszustand wesentlich grösser ausfällt,  wenn wir beim Waldspaziergang die Augen durch die Gegend schweifen lassen und mit den Augen möglichst viel von der Waldumgebung aufnehmen. Wer „Schnurstracks“ durch den Wald rennt, den Blick stets nach vorne gerichtet, wird kaum in den gewünschten „Waldwunderbaren“ Zustand gelangen. 

 

Erst durch die trainierte Wachheit und Präsenz im Wald finden Körper und Geist zur Ruhe und wir durchbrechen den Kreis unserer Alltagsprobleme.


„Wenn wir staunen, leben wir in der Gegenwart, werten und verurteilen nicht“
(Zitat von H.P. Ruch )

Ein weiterer psychologischer Effekt des Waldbadens lässt sich aus der Farbenlehre ableiten. 
Die im Wald dominierende Farbe „Grün“ steht für Beruhigung und als ein Symbol für Leben und Hoffnung. Die Farbe „Braun“, wie der Waldboden, steht in der Farbenlehre für Wärme, Stabilität und ist Farbe des Soliden. Somit hat allein schon das Farbespektrum des Waldes einen großen Einfluss auf unser körperliches Empfinden.

Im folgendem fasse ich die wesentlichen psychologischen Heilwirkungen zusammen:
 

Psycholgische Heilwirkungen des Waldbadens
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